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Kommentare zu Ausgabe 196/2023

Ein Bild gegen den Krieg

Kommentare  

#2 Robbi 2023-04-26 15:39
@ "Wie kann es sein, dass Männer dazu fähig sind, wehrlose, unschuldige Kinder zu töten?" Warum nur "Männer", nicht allgemein "Menschen"? Schließlich gab es in den NS-Konzentrationslagern auch sadistische Frauen, die sich schlimmster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben. Bitte nicht einem modisch ver- und überdrehten postmodernen "Feminismus" das Wort reden, auch nicht als Zitat.
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#1 Reinhard M. Gapert 2023-03-30 20:11
Rubens hat die Apokalypse des Dreißigjährigen Krieges so drastisch zum Ausdruck gebracht, dass kein Betrachter mehr einfach zum Alltag übergehen kann. Rubens interpretiert die Grausamkeit des enthemmten gottfernen Menschen aus seiner Zeit heraus. Es gibt jedoch keine historischen Belege speziell für dieses Massaker an Säuglingen und Kleinkindern. Der eigentliche Sinn der Kindermorderzählung (Matth 2,16-23), die diesem Gemälde zugrundeliegt, geht in eine andere, in eine theologisch-geistige Richtung.
Herodes ist, wie jeder autoritäre Machthaber, bestrebt, die im unterdrückten Volk virulenten und seine Macht bedrohenden Geisteshaltungen zu verfolgen und sofort im Keim zu ersticken, wenn diese „Geisteskinder“ noch klein und schwach sind. Auch Jesus, Maria und Josef sind in ihrem Dasein und in ihrem Glauben bedroht. Sie müssen das Ende ihres biologischen Daseins befürchten und mit ihm das Ende ihres Gottesglaubens. Die Heilsgeschichte wäre zu Ende gewesen, noch bevor sie so richtig angefangen hätte. So flüchten sie nach Ägypten, in das „Sklavenhaus“, aus dem Israel doch herausgeführt worden war, d.h. sie geben sich als willige Knechte der politischen Macht, passen sich an, leben unauffällig und in Stille, in „innerer Emigration“ würde man heute sagen, um schließlich, als die Bedrohung für Leib, Leben und Gottesglaube ein Ende hat, zurückzukehren ins geistbestimmte, gottgefällige, „gelobte Land“, wo sie von nun an ihren Glauben an den einen wahren Gott offen leben und bezeugen.
Reinhard M. Gapert
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